Mit dem Projekt Ingolf Dahl würdigt das Zentrum für Verfemte Musik an der hmt Rostock dessen bisher unbekanntes kammermusikalisches Schaffen. Die CD „Ingolf Dahl – Intervals“ enthält einige Ersteinspielungen für verschiedene Besetzungen. Darunter auch die 1969 komponierten „Four Intervals“ für Klavier vierhändig, interpretiert von dem Hamburger Klavierduo Friederike Haufe und Volker Ahmels, die das handschriftliche Manuskript im Nachlass Ingolf Dahls im Archiv der USC (University of Southern California) entdeckten und ebenfalls beim Medienkontor im Auftrag des Zentrums für verfemte Musik als Notenerstausgabe gemeinsam mit Prof. Dr. Hartmut Möller und Martin Schröder herausgaben.
Das Zentrum für Verfemte Musik an der hmt Rostock wurde am 27. Januar 2008 gegründet. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Musiker und Komponisten der Moderne, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden, in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihre in Vergessenheit geratenen Werke wieder zu spielen. So auch der in Hamburg geborene Komponist, Dirigent und Pianist Ingolf Marcus (1912–1970), der wegen seines jüdischen Vaters Hamburg verlassen musste und über die Schweiz nach Amerika emigrierte, wo er den Namen seiner schwedischen Mutter Dahl annahm und ein bekannter Musiker wurde.